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Praktischer Naturschutz heißt, selbst Hand anzulegen.
Nicht zuzusehen und zu bedauern, daß Tier- und Pflanzenarten aus unserer
Landschaft verschwinden. Durch Eigenarbeit unmittelbar dafür zu sorgen, daß
z.B. die Zauneidechse auch ihre Eier in sonnigen Sandflächen ablegen kann und
somit die Nachkommenschaft gesichert ist.
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Und wie sieht das genau aus?
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In der Regel handelt es sich bei unseren
Betreuungsgebieten um Areale, die nicht als Naturschutzgebiete ausgewiesen sind
- aber einen vergleichbar hohen Wert besitzen - und bei denen abzusehen ist,
daß sie in jüngster Zeit an Naturschutzwert verlieren; sprich, daß hier seltene
Tier- und Pflanzenarten aussterben werden.
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Wenn von uns ein Gebiet als Projekt näher in
Betracht gezogen wurde, muß als erster Schritt sichergestellt werden, daß
entsprechende Pflegemaßnahmen in den betreffenden Biotopen tatsächlich auch
gebilligt werden, wozu das Einverständnis der Flächeneigentümer und der
Naturschutzbehörde notwendig ist. Allzu oft stoßen wir bei Flächenbesitzern auf
Unverständnis für unsere Arbeit und das Schicksal von Magerrasen, Heiden und
Mooren unterliegt somit leider der Willkür dieser uneinsichtigen Zeitgenossen.
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In einigen Fällen ist es uns jedoch gelungen,
in Vereinbarungen mit Flächenbesitzern die Betreuung für einige beachtenswerte,
aber bisher vernachlässigte Gebiete zu übernehmen, um dort gezielte
Pflegemaßnahmen durchführen zu können.
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Die Pflegemaßnahmen zielen auf die speziellen Lebensansprüche
der betreffenden Tier- und Pflanzenarten ab. Hierzu muß z.B.
- ein Gehölzbestand entfernt werden, weil er Orchideen beschattet und diese
sich als lichthungrige Pflanzen sonst nicht entwickeln könnten,
- eine Wiese gemäht werden, damit sich die buntblühenden Krautarten gegenüber
den Gräsern durchsetzen können,
- eine Offenbodenstelle angelegt werden, um Sandbienen die Möglichkeit zum
Nestbau zu geben,
- die Vegetationsdecke durch plaggen entfernt werden, um geeignete
Keimbedingungen für Heide und Co. zu schaffen (Heideverjüngung),
- und, und, und.
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Der Naturschutz mit der Säge erscheint vielen
Menschen zunächst
einmal als Widerspruch. Doch unser Ziel ist es, die Vielfalt von Tier- und
Pflanzenarten, sowie die Vielfalt an Lebensräumen zu erhalten. Ferner besitzen
sogenannte Halbkulturbiotope wie die Calluna-Heide einen hohen Wert für die
Naherholung und für die Kulturgeschichte, den es auch zu erhalten gilt.
Oft können die von uns betriebenen Pflegemaßnahmen als Nachahmung von vergangenen
Nutzungsweisen betrachtet werden, wie sie in früheren Zeiten z.B. durch das
Heidebauerntum praktiziert wurden.
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Tatsache ist, daß zum dauerhaften Erhalt der Gebiete die
Arbeiten in regelmäßigen Abständen wiederholt werden müssen, diese also zu
"Dauer-Pflegefällen" werden können. Vereinzelt ist es uns jedoch gelungen
- wenn es die Umstände erlauben - Teilbereiche in eine extensive Beweidung mit
einzubeziehen, wodurch eine aufwändige Pflege durch eine angemessene Nutzung
größtenteils entfällt.
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In den Wintermonaten steht als Pflegearbeiten meist die
Entfernung von schattenwerfenden Gehölzen im Vordergrund, wobei trotz der
Unterstützung durch die Motorsäge noch reichlich Handarbeit notwendig ist.
Ferner können in dieser Jahreszeit bevorzugt Plaggstellen angelegt werden
(eine wahre Plage).
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Hingegen müssen in den Sommermonaten kleine Teilgebiete gemäht
werden. Zu dieser Zeit müssen auch die Stockausschläge (Wiederaustrieb) der im
Winter abgesägten Gehölze entfernt werden. Für derartige Arbeiten steht uns zur
Erleichterung eine Motorsense zur Verfügung. Das Mahdgut muß dennoch unter
Kalorienverbrauch mittels Harke und Forke beseitigt werden. Hier ist auf jeden
Fall noch reichlich WoMen-Power erforderlich.
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